19. Oktober 2025 - Beiträge - Allgemein

Rückblick auf den kommunalpolitischen Rundgang mit dem jüngsten Stadtrat Giancarlo Crescente in Kirchheim/Teck am 07.10.2025

Letzten Dienstag erlebten 20 LandFrauen eine besondere Entdeckungstour durch einen Teil von Kirchheim. Der kommunalpolitische Spaziergang mit Giancarlo Crescente, dem jüngsten Stadtrat der großen Kreisstadt Kirchheim, Kreisrat im Landkreis Esslingen und Vorsitzenden des CDU-Teck Gebietsverbands Teck, war sowohl informativ als auch spannend. Die Tour verband praxisnahe Einblicke mit politischen Bewertungen – ein Spannungsbogen, der zeigte, wie Politik und Alltag unmittelbar zusammenwirken.
Der Rundgang begann im hellen Sitzungssaal im Rathaus, in dem 1. und 2. Bürgermeister*in und Gemeinderäte sowie die zuständigen Fachabteilungen aller Fraktionen tagen. Herr Crescente erklärte uns die Sitzordnung rund um den großen Tischkreis und die dazugehörigen Tagungstischen in der Mitte des Kreises. Hier wurden wichtige Entscheidungsprozesse greifbar und im Vortrag spürte man Crescentes Leidenschaft für „seine“ Stadt: offenen Ohren für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger, aber auch Mut, neue Perspektiven zu wagen. Er zeigte deutlich, dass gute Kommunalpolitik dort beginnt, wo man zuhört – und dort weitergeht, wo man gemeinsam Lösungen entwickelt. Wichtig war es ihm auch, die guten Beziehungen zu den Partnerstätten aufzuzeigen. Kirchheim ist mit den Partnerstädten (Frankreich), Kalocsa (Ungarn), Bački Petrovac (Serbien) und Sarata (Ukraine) freundschaftlich verbunden. Die Pflege partnerschaftlicher Beziehungen hat in Kirchheim eine lange Tradition und die Stadt unterstützt dieses große Engagement der Kirchheimer*innen.
Danach ging es auf steilen Treppen zum Rathausturm hinauf. Der Aufstieg brachte zwar Einige aus der Puste, aber oben angekommen, bot sich eine fantastische Sicht auf die historisch geprägte Stadt zu unseren Füßen, ihren Teilorten und den Albtrauf in der Ferne.

Weiter führte die Route zur Kornhaus-Baustelle: Das Kornhaus wird derzeit umgebaut und hat in seinem fast 500jährigen Bestehen schon viele bewegte Zeiten gehabt. Das Gebäude hat Stadtbränden oder Kriegen Stand gehalten und unterschiedliche Nutzungen erlebt. Es war unter anderem erstes Feuerwehrhaus, Militärbasis, Lebensmittellager, Turnhalle sowie Ausstellungsort für das Städtische Museum. Nun ist es an der Zeit, dieses altehrwürdige Gebäude für die Zukunft zu rüsten. Die Außenfassade bleibt zwar erhalten, aber im Inneren entsteht ein ausgeklügeltes Konzept. Ein multifunktioneller großer Saal bietet sich als Raum für besondere Nutzungen und Veranstaltungen z.B. Konzerte, Vortagsveranstaltungen oder auch Tagungen an. Ebenso können Sitzungen des Gemeinderates hier abgehalten werden. Dies stößt allerdings bei einigen Fraktionen auf Unverständnis, da es ja einen großen Sitzungssaal im Rathaus gibt. Das Städtische Museum bleibt weiterhin im Kornhaus.

Danach ging es zum Alleenring zur Kreissparkasse. Hier erfuhren wir, dass der rückwärtig gelegene Teil abgerissen und ebenso wie der freie Platz zur Lauter hin bebaut werden soll. Es sollen fünf neue Wohngebäude mit ca. 63 Wohnungen und ein Kindergarten entstehen. Die Teilnehmerinnen fanden dies sehr schade. Aber scheinbar ist 2/3 des Hauptgebäudes der Kreissparkasse ungenutzt, was natürlich auch nicht ideal ist. Das stadtbildprägende Kundencenter an der Alleenstraße bleibt jedoch erhalten, wird weiterhin als Bürogebäude genutzt und es sollen auch eine Gewerbefläche sowie Räumlichkeiten für Arztpraxen entstehen.
Und da nicht weit von der KSK das kommunale Kino beheimatet war, gab es auch hierfür gleich die neuesten „Nachrichten“. Nach dem endgültigen Aus im „Tyroler“ ein kommunales Kino zu betreiben, bekommt nun das Kommunalen Kino die Chance, im ehemaligen Stadtkino das Kino auf eigene Kosten zu betreiben. Diese Chance wird natürlich genutzt und somit hören wir demnächst wieder von diesem Kino. Eine weitere Info war, sollte der Postplatz einmal verschönert werden, werden die alten Gebäude abgerissen und im Zuge der Verschönerung muss auch das Stückchen Lauter renaturiert werden. Wir staunten nicht schlecht über die Summe die hierfür aufgewendet werden muss.

Als Abschluss besichtigten wir noch das neu errichtete „Rote Rathaus“, ein neues Kapitel in der städtischen Bau- und Architekturgeschichte, das offensichtlich Symbolkraft für moderne Entwicklung besitzt. Der Plan, ein neues Verwaltungsgebäude zu errichten, war bereits vor 25 Jahren gefasst worden, weil die Stadtverwaltung im ganzen Gebiet verstreut war und die Häuser teils auch angemietet waren. Jedoch würde die Stadt heute aus Kostengründen nicht mehr so bauen. Nachdem nun Ende 2023 der Gemeinderat den Bau des neuen Verwaltungsgebäudes beschlossen hat, entsteht aktuell der Neubau des Verwaltungsgebäudes für Mitarbeitende und die Bürgerschaft. Verschiedene bürgernahe Verwaltungsbereiche wie der BürgerService, das Ausländerwesen sowie die Abteilung Bildung werden in das neue Verwaltungsgebäude einziehen. Nicht allen gefällt die auffällige rote Farbe des Gebäudes. Die Farbe erinnert aber an das historische Rathaus, das sich in unmittelbarer Nähe befindet. Das betont die Zusammengehörigkeit der beiden Gebäude – eine spannende Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart! Es wird noch eine außenliegende Holzkonstruktion an das Gebäude angebracht, die dann auch an die historischen Bauten der Altstadt erinnern soll. Die Fertigstellung ist für Anfang 2026 geplant. Auch in die Gestaltung des Rollschuhplatzes wird investiert.
Schade, dass der Rundgang anschließend hier am neuen Rathaus zu Ende ging, wir hätten noch ewig zuhören können.
Abschließend lässt sich sagen: Der Rundgang mit Giancarlo Crescente war eine inspirierende Erfahrung – ein politischer Rundblick und evtl. auch mehr als eine Bestandsaufnahme: Er bot Zukunftsperspektiven für eine attraktive und lebenswerte Stadtentwicklung, die wirtschaftliche Dynamik mit Lebensqualität für alle Generationen vereinbart. Besonders eindrucksvoll war Crescentes Fähigkeit, politische Inhalte mit persönlichen Einblicken zu verknüpfen: Transparente Erläuterungen zu all unseren Fragen. Diese Dialoge zeigten deutlich, dass gute Kommunalpolitik dort beginnt, wo man zuhört – und dort weitergeht, wo man gemeinsam Lösungen entwickelt. Es war eine Entdeckungstour durch Kirchheim aus persönlicher Sicht, die Mut macht und Vertrauen stärkt, moderiert von einem jungen Kommunalpolitiker, der engagiert frischen Blick und wichtige Impulse in den Rat einbringt und Einiges voranbringen will. Wir werden bestimmt weiterhin von ihm hören und bedanken uns recht herzlich für die Begleitung und Informationen auf diesem tollen Rundgang.
Den Abschluss fand der Rundgang im Restaurant Ziegelwasen wo man sich noch austauschen konnte und den Abend gemütlich ausklingen ließ.