15. April 2025 - Beiträge - Allgemein

Rückblick zum Vortrag „Frauendenkmäler“ mit Dr. Karin De la Roi-Frey am 01. April 2025

Frauendenmäler LandFrauen NO (1)

Rückblick zum Vortrag „Frauendenkmäler“ mit Dr. Karin De la Roi-Frey am 01. April 2025 im Bürgerhaus.

Schon zum 9. Mal durften wir Frau Dr. Karin De la Roi-Frey bei den LandFrauen in Notzingen begrüßen und mit 23 Personen waren auch viele Zuhörerinnen da. Im Laufe des Abends sahen wir einige mitgebrachte Fotos von Frauendenkmälern und lauschten gespannt den Erzählungen was es damit so auf sich hat.

So erfuhren wir, dass es in Deutschland zwar jede Menge Denkmäler berühmter Männer gibt, jedoch wurden nur wenige bekannte Frauen gewürdigt.

 

Solche Denkmäler sind aber wichtig, um die Geschichten von Frauen, die oft im Schatten stehen, sichtbar zu machen.

 

Bild Nr. 1 – So lernten wir die Geschichte rund um die schwedische Schriftstellerin Astrid Lindgren, die an einem Schreibtisch sitzt, kennen. In der Ecke des Rådhustorget in Vimmerby steht ihr Denkmal. Für die damalige Zeit waren schreibende Frauen noch eine Seltenheit, ein denkendes Weib – furchtbar! Pippi Langstrumpf wurde zum ersten Mal erwähnt, als Astrid Lindgrens Tochter Karin sieben Jahre alt war. Astrid Lindgrens Tochter Karin lag mit Lungenentzündung im Bett und sie wünschte sich, dass ihre Mutter ihr eine Geschichte erzählt. Eines Abends sagte sie, „Erzähl mir von Pippi Langstrumpf“, so erfand sie im selben Augenblick das Mädchen, das eine der bekanntesten Kinderbuchfiguren der Welt werden sollte. Ihr Erbe lebt in den Herzen vieler weiter und zeigt, wie wichtig es ist, Frauen in der Literatur und im Leben zu feiern.

Bild Nr. 2 – Hamburgs berühmteste Deern-Statue steht vor dem Ohnsorg Theater. Heidi Kabel war eine bekannte deutsche Schauspielerin und Kabarettistin, die vor allem durch ihre Auftritte im Hamburger Ohnsorg-Theater berühmt wurde. Sie war eine prägende Figur im deutschen Theater und hat mit ihrem Talent und Charisma viele Menschen begeistert. Ihr Denkmal erinnert an ihren Einfluss auf die deutsche Kulturszene und an die Bedeutung von Frauen in der darstellenden Kunst.

Bild Nr. 3 – Ein weiteres bemerkenswertes Denkmal ist die Klopfermacher-Statue im Michelauer Ortsteil Neuensee. Diese Statue ehrt die Frauen, die in der Vergangenheit in der Klopfermacherbranche arbeiteten und erinnert an ihre harte Arbeit und ihren Beitrag zur lokalen Wirtschaft. Über 50 Familien arbeiteten bis 1948 in diesem Gewerbe und manch einer brachte es auf eine Tagesleistung von 120 Batscher!

Bild Nr. 4 – In Cancale, einer malerischen Stadt an der französischen Küste, steht das Denkmal der Austern-Wäscherinnen. Es würdigt die Frauen, die traditionell für die Austernzucht und -ernte verantwortlich waren. Diese Statue ist ein Zeichen des Respekts für die harte Arbeit und die Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden: nämlich jede einzelne Auster vom Sand zu befreien.

Bild Nr. 5 – Ein herausragendes Beispiel ist Barbe-Nicole Clicquot, besser bekannt als Veuve Clicquot. Sie übernahm das Weingut ihres verstorbenen Mannes und revolutionierte die Champagnerproduktion im 19. Jahrhundert. Ihr Engagement und ihre Innovationskraft machten sie zu einer Pionierin in einer von Männern dominierten Branche, und ihr Name ist bis heute mit Qualität und Eleganz verbunden.

Bild Nr. 6 – Hildegard von Bingen zählt eindeutig zu den bedeutsamsten Persönlichkeiten des Mittelalters. Sie war eine bedeutende Mystikerin und Wissenschaftlerin des Mittelalters. Ihre Beiträge zur Musik, Medizin und Theologie haben sie zu einer der einflussreichsten Frauen ihrer Zeit gemacht.
Bild Nr. 7 – Die „Weiber von Schorndorf“ befinden sich an der Nordwand des Schorndorfer Rathauses. Das Denkmal erinnert an die Frauen, die in der Stadt eine wichtige Rolle spielten. Diese retteten im Jahre 1688 unter der Führung von Barbara Künkelin die Stadt Schorndorf vor der Übergabe an den französischen Brigadegeneral Mélac und gingen somit  in die Geschichte der Stadt ein.

Bild Nr. 8 – Helena Demuth war eine enge Vertraute von Karl Marx und spielte eine wichtige Rolle in seinem Leben. Sie war nicht nur seine Haushälterin, sondern auch eine wichtige Unterstützung für die Familie Marx. Gelegentlich spielte sie auch Schach mit dem Hausherrn und brachte am 23. Juni 1851 einen unehelichen Sohn von Karl Marx zur Welt. Das Denkmal in St. Wendel im Saarland, das sie als schwangere Frau zeigt, hebt die oft unsichtbaren, aber entscheidenden Rollen hervor, die Frauen in der Geschichte gespielt haben. Im letzten Jahrhundert waren Frauen dauerschwanger und Frauen in Dienststellungen wurden durch den Hausherrn oft geschwängert, mussten dann zurück nach Hause und wurden oft im Ort und durch die Kirche gedemütigt.

Bild Nr. 9 – zeigt Prinzessin Diana im Kensingten Garden. Sie war kein royales Glanzstück, ging aber als „Königin der Herzen“ in die Geschichte ein.

Bild Nr.10 – Sissi, die österreichische Kaiserin, bis heute bewundert und dennoch war nicht alles so wie oft dargestellt. Sie war eine Frau mit Kalkül ,die das eigene Bild in der Öffentlichkeit zu steuern wusste. Seit 1870 war Sissi mehrmals zu Gast in Meran, wo das Denkmal steht und hat damit sehr zum Ansehen der Kurstadt und zu ihrem Bekanntheitsgrad beigetragen hat.

Wir danken Frau Karin de la Roi-Frey für diesen kurzweiligen und interessanten Vortrag. Mit ihrer unnachahmlichen Art hat uns die Autorin und Historikerin wieder einmal begeistert und somit freuen wir uns schon auf den nächsten Besuch bei uns.